Information zur Stammzellenspende

 

Wie läuft eine Stammzellspende ab?

Es gibt zwei Möglichkeiten Blutstammzellen zu spenden:

- die Knochenmarkspende

- die Stammzellenentnahme

 

· Die Knochenmarkspende:

Wurde ein passender Spender gefunden, wird dieser ca. 4 Wochen vor der Blutstammzellspende eingehend ärztlich untersucht. Die stationäre Aufnahme in einer Klinik erfolgt am Vorabend der Knochenmarkentnahme. Entnommen werden je nach Gewicht des Patienten 0,5 bis 1,5 Liter Knochenmark. Am besten lässt sich das Knochenmark aus dem Beckenkamm entnehmen. Die entnommene Menge Knochenmark-Blut-Gemisch bildet sich innerhalb von zwei Wochen nach. Die Entnahme dauert ca. 1 Stunde und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Spender kann bereits einen Tag nach der Entnahme das Krankenhaus wieder verlassen.

Bei der Entnahme handelt es sich um Knochenmark. Es ist blutbildendes Gewebe, wie es in bestimmten Knochen vorkommt. Es ist nicht zu verwechseln mit Rückenmark, das in der Wirbelsäule liegt, ein Teil des Nervensystems ist und nicht transplantiert werden kann.

 

· Die periphere Stammzellentnahme:

Bei dieser Methode gewinnt man die zur Transplantation notwendigen Stammzellen nicht aus dem Knochenmark, sondern aus dem Venenblut des Spenders. Das Blut eines gesunden Menschen enthält aber nicht ausreichend viele Stammzellen für eine Transplantation. Aus diesem Grund wird dem Spender etwa eine Woche vor der Stammzellenentnahme ein- bis zweimal täglich ein Medikament unter die Haut gespritzt, das das Wachstum von Stammzellen fördert und bewirkt, dass diese ins Blut ausgeschwemmt werden. Bei der Stammzellenentnahme wird das Blut aus der Armvene entnommen, durch eine Apparatur (Zellseparator) geleitet und anschließend wieder über die andere Armvene zurückgeführt. In dem Zellseparator werden die Stammzellen aus dem Blut abgetrennt. Alle sonstigen Blutbestandteile werden wieder in den Blutkreislauf des Spenders zurückgeführt. Die gesamt Separation dauert ca. 3-4 Stunden und ein stationärer Aufenthalt mit operativem Eingriff und Narkose ist nicht erforderlich.

Welche Risiken gibt es?

Knochenmark wird in einem kleinen operativen Eingriff unter Vollnarkose entnommen. Jede Narkose birgt ein gewisses Risiko, das bei gesunden Spendern aber äußerst gering ist. An den Entnahmestellen kann es zu Blutergüssen und leichten Schmerzen kommen, die in der Regel nach 1-2 Tagen nachlassen.

Das entnommene Knochenmark bildet sich innerhalb zwei Wochen vollständig nach, so dass von daher keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

Bei der Stammzellenspende aus dem Blut werden Operation und Narkose vermieden. Der Spender muss allerdings mit einem Wachstumshormon vorbehandelt werden. Diese Vorbehandlung führt in manchen Fällen zu grippeähnlichen Symptomen, die nach der Behandlung wieder vollständig abklingen. Unerwünschte Langzeiteffekte des Wachstumshormons sind derzeit nicht bekannt.

Der Spender wird aber in jedem Fall ausführlich aufgeklärt und eingehend ärztlich untersucht. Individuelle Fragen und Risiken können in diesem Rahmen abgeklärt werden.

Wer kann spenden?

Jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 56 Jahren.

Es gelten im Prinzip die gleichen Bedingungen wie für Blutspender.

Ausschlussfaktoren sind:

- schwere Erkrankungen von Herz und Kreislauf, Lunge, Blut, Lymphsystem, Leber, Nieren, Nervensystem oder anderen Organen.

- Stoffwechselerkrankungen oder ansteckende Krankheiten (Malaria, Hepatitis, Tuberkolose, HIV).

Wer trägt die Kosten?

Der Spender erhält seine Auslagen (Fahrtkosten, Krankenhausaufenthalt, Verdienstausfall) erstattet. Alle Kosten, die mit der Knochenmark-/Stammzellenspende verbunden sind, übernimmt die Krankenkasse des Patienten.

Haben Sie noch Fragen?

Wenden Sie sich an B.L.U.T. eV Weingarten, Tel. Nr. 07244/6083-0, www.blutev.de